Man mag es angesichts des staatlichen Einflusses – Stichwort CS-Rettung oder Kantonalbanken – bezweifeln: Doch grundsätzlich agieren die Schweizer Banken in einem marktwirtschaftlichen Umfeld. Sie stehen im Wettbewerb untereinander und können mit attraktiven Angeboten Kunden gewinnen. Wer sich keine Mühe gibt, wird früher oder später aus dem Markt gedrängt. So läuft die Marktwirtschaft. 

Doch der Markt spielt nur, wenn die Kunden auch auf die Bedingungen der Banken reagieren. Etwa beim Zins. Seit Monaten wird bemängelt, dass die Banken die Zinserhöhungen nicht an die Sparer und Sparerinnen weitergeben. Doch diese müssen sich auch an der eigenen Nase nehmen. Viele wissen noch nicht einmal, wie viel ihnen die eigene Bank wirklich zahlt. 

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Sie wären auch nicht gerade erfreut darüber: Denn viele Banken verzinsen das Lohnkonto noch immer gar nicht. Beim Sparkonto lag der Schnitt im September bei 0,7 Prozent. Auch nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass der Leitzins unterdessen bei 1,75 Prozent liegt und Festhypotheken 3 Prozent kosten.

Sparkonto zu besseren Bedingungen eröffnen

Damit endlich Bewegung in die Einlagezinsen kommt, gibt es nur eine Lösung: Kundinnen und Kunden müssen aktiv werden und das Geld dorthin bringen, wo es auch anständig verzinst wird. Man muss ja nicht gleich die ganze Bankbeziehung kappen, das kann für den Zahlungsverkehr mühsam werden. Aber es lohnt sich, Angebote zu prüfen und ein zweites Sparkonto bei der Konkurrenz mit besseren Bedingungen zu eröffnen. 

Sowieso sollten Sie sich überlegen, wie viel Geld wirklich auf dem Lohnkonto liegen und jederzeit verfügbar sein muss. Ein Teil kann auch aufs gute alte Sparkonto oder in einer Kassenobligation fest angelegt werden: und zwar bei den Anbietern mit den besten Zinsen.

Anders als beim ständigen Krankenkassenwechsel kommt das individuelle Zins- und Konto-Optimieren allen zugute: Es ist die Voraussetzung für einen funktionierenden Wettbewerb und sorgt für mehr Zins auf dem Konto aller Sparer und Sparerinnen.

Ein schöner Nebeneffekt: Wenn Kundinnen und Kunden in Sparkonten oder sogar Kassenobligationen wechseln, kostet es die Banken zwar mehr Zinsen, aber dafür sind sie weniger anfällig für einen Bank-Run. Denn diese Gelder kann man bei Gerüchten über eine Schieflage nicht per Knopfdruck abziehen. Genau das wünscht sich auch SNB-Präsident Thomas Jordan, wenn er gestaffelte Einlagezinsen fordert. 

Also, worauf warten Sie noch? Tun Sie etwas für sich! Und für die Stabilität des Finanzplatzes. 
 

rop
Peter RohnerMehr erfahren