Die UBS hat zum ersten Mal Quartalszahlen vorgelegt, die vollständig die übernommene Credit Suisse enthalten. Da es keine echten Vergleichszahlen gibt zur Vorjahresperiode ist die Analyse nicht ganz trivial. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass die Zahlen in den Unterlagen der UBS nicht einheitlich dargestellt werden. 

Ein Beispiel: In der Ergebnispräsentation auf Seite 13 ist die Umsatzentwicklung der einzelnen Geschäftssparten dargestellt. Demnach stagnieren die Einnahmen in der Kernsparte Vermögensverwaltung. Im Schweiz-Geschäft ergibt sich ein Miniplus von 100 Millionen Dollar. In den Tabellen in der Medienmitteilung dagegen ist in der Vermögensverwaltung ein Einnahmeplus auf «Underlying»-Basis von 5 Milliarden im zweiten Quartal auf 5,5 Milliarden Dollar im dritten Quartal abzulesen.

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Erklärung: Die Bank korrigiert den Wert von übernommenen Wertpapieren nach oben. In der Ergebnispräsentation wird der Effekt für die Gesamtbank beim Umsatz ausgewiesen, in den Tabellen ist er auf jede Sparte heruntergebrochen.

Auch bei den Kosten gibt es Verwirrung: Die Grossbank will sie um über 10 Milliarden Dollar senken. 3 Milliarden habe sie schon erreicht, jubelt sie. Sie hat aber nicht erklärt, welcher Kostenblock eigentlich der Startpunkt ist. Also von welchem Betrag muss ich die anvisierten 10 Milliarden abziehen, um auf den Zielkostenblock zu kommen?

Das zeigt. Die Integration der CS ist nicht nur für die UBS, sondern auch für die Beobachter und Beobachterinnen des Prozesses ein mühsames Gewerbe.

Holger Alich
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