Hunderttausende Schweizer Berufsleute tummeln sich auf beruflichen Online-Netzwerken wie Xing, LinkedIn oder Mister Wong. Aber die «wachsende Prozession der Laienselbstdarsteller» (Karrierebibel.de) hole selten das Optimum heraus, sagt Marc Lussy, der für die Schweizer Kader Organisation (SKO) Kurse in «Personal Branding mit Social Media» durchführt.

Profilieren! «Wer nur sein Profil ausfüllt und ein paar Kontakte sammelt, erreicht wenig», sagt Lussy. Um gesehen zu werden, müsse man über weitere Kanäle wie Blogs oder Twitter in einem Spezialgebiet auffallen und seine Beiträge ständig verlinken. Wie in der Offline-Welt gehe es darum, seinen Nutzen zu definieren. «Jeder hat eine Ausprägung, die er darstellen kann», sagt Lussy, «etwa die Erfahrungen mit einer Bürosoftware, Kenntnisse von Emerging Markets oder Tipps zum Einsatz von Social Media im Banking.» Eine Viertelstunde täglich für die Profilpflege, eine Stunde wöchentlich für Blogging und Foren-Inputs – zwei Stunden pro Woche sollte man für seine digitale Identität investieren.

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Kein CV. Fachleute glauben, dass Online-Netzwerke künftig monetär erfasst werden können. Damit würde man auf dem Arbeitsmarkt richtiggehend taxiert. Die New Yorker Firma Union Square Ventures verfährt heute schon so: «Schicken Sie nicht Ihr CV, sondern Links, die Ihre Web-Präsenz dokumentieren», hiess es kürzlich in einer Stellenausschreibung. Bei der Wagniskapitalfirma kommen nur Ego-Onliner weiter.